Immer Anschluss unter dieser Nummer

Vor einem Jahr war der bundesweite Start der Medizinischen Kinderschutz-Hotline. Unter „0800 19 210 00“ bietet die Hotline medizinischem Fachpersonal bundesweit ein Beratungsangebot zur Einschätzung von Verdachtsfällen auf Kindesmisshandlung. Die geschulten Teams, die die Kinderschutz-Hotline betreuen, setzen sich aus zehn erfahrenen Ärzten und einer Psychotherapeutin zusammen. Sie arbeiten eng mit Vertretern der Jugendhilfe wie auch dem Bundesfamilienministerium zusammen. Und dessen Ressortchefin besuchte jetzt die DRK Kliniken Berlin | Westend. Dort traf sich Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey mit den Projektpartnern der Kinderschutz-Hotline: den DRK Kliniken Berlin und dem Universitätsklinikum Ulm.

„Als Bundesfamilienministerin verstehe ich es als meine Aufgabe, Kindern gute Erinnerungen mit auf den Weg zu geben“, betonte die SPD-Politikerin. „Was oft vergessen wird ist, dass Opfer von Kindesmisshandlung ihr Leben lang durch diese Erfahrungen geprägt sind.“ Deshalb sei es besonders wichtig, dass alles unternommen werde, um Kinder zu schützen; „die DRK Kliniken Berlin und das Universitätsklinikum Ulm setzen mit der Kinderschutz-Hotline ein wichtiges Zeichen für mehr Kinderschutz. Wir müssen auch zukünftig alles daran setzen, dass solche Maßnahmen fortbestehen können.“

In ihrem Grußwort unterstrich auch Oberin Doreen Fuhr, Vorsitzende der DRK-Schwesternschaft Berlin, die Notwendigkeit von Maßnahmen wie der Hotline für einen wirksamen Kinderschutz. „Aber Kinderschutz darf nie nur Aufgabe des Staates sein: Wir alle – die Gesellschaft, vor allem wir als diejenigen, die sich in der Gesundheitsversorgung engagieren – stehen in der Pflicht, Kindern jede erdenkliche Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.“ An den Einrichtungen der DRK-Schwesternschaft Berlin wurden daher entsprechende Programme und Konzepte etabliert.

Während des Gesprächs teilten Prof. Dr. Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm und Leiter des Projekts, gemeinsam mit Dr. Arpad von Moers, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, und Oliver Berthold, Leiter der KinderSchutzAmbulanz, ihre Erfahrungen mit der Kinderschutzhotline. Um den Schutz des Kindeswohls auch zukünftig zu garantieren, wünschen sich die DRK Kliniken Berlin in erster Linie Stabilität in der Finanzierung. „Die Finanzierung der Kinderschutz-Hotline ist bisher bis 2019 befristet“, erklärt Berthold. „Das heißt, wir müssen die Finanzierung beim Bundesfamilienministerium jedes Jahr aufs Neue in einem aufwändigen Antragsverfahren neu beantragen. Ich würde mir wünschen, dass das Thema Kinderschutz selbstverständlich wird und wir unsere Ressourcen stattdessen voll und ganz dem Wesentlichen widmen können: dem Schutz der Kinder.“

Die Bundesfamilienministerin versprach, die Kinderschutz-Hotline weiter unterstützen zu wollen. „Die großartige Arbeit, die das Team der Kinderschutz-Hotline leistet, wird auch künftig nicht an Bedeutung verlieren. Daher ist es auch mein persönliches Anliegen, dass die Finanzierung entfristet wird und wir eine fortdauernde Unterstützung des Projekts gewährleisten.“

Hier geht es zur Kinderschutz-Hotline →

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