Auch in Zukunft hier

Er hat eine „Revolution“ für die Krankenhäuser angekündigt: Karl Lauterbach; der Bundesgesundheitsminister betont, künftig soll es mehr um Medizin und weniger um Ökonomie gehen. Einer, der sich bestens mit dem komplexen Thema auskennt, ist der Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin. Dr. Christian Friese kritisiert die geplante Reform, „Lauterbachs Pläne sind ein fahrlässiger Umgang mit der Daseinsvorsorge“.

Im Interview mit rbb24 INFORADIO erklärt er am Beispiel der DRK Kliniken Berlin Westend, warum massive Einschnitte in der Versorgung drohen. Da das Krankenhaus keine Schlaganfallversorgung („Stroke Unit“) anbietet – und diese im Krankenhausplan des Landes Berlin auch nicht vorgesehen ist - müssten nach den Vorschlägen bestimmte medizinische Leistungen entfallen.

„Alle anderen Leistungen, die auch einem Level-2-Krankenhaus zugeschrieben werden, würden wegfallen. Das sind zum Beispiel die Geburten, das ist die Kindermedizin, das sind komplexe bauchchirurgische Eingriffe, das sind komplizierte kardiologische Eingriffe. Das ist in seinen Auswirkungen dramatisch“, meint Friese. Per Handstreich 2.700 Geburten pro Jahr auf andere Häuser zu verlagern, das sei schlicht nicht möglich. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin sieht deshalb das Land in der Verantwortung für Klarheit zu sorgen, wie die Krankenhauslandschaft in der Hauptstadt zukünftig aussehen solle.

„Wir wissen, wie stark die Geburtshilfe, die Kinder- und Jugendmedizin hier am Standort sind. Und wir sehen sie auch in Zukunft hier, nicht umsonst erweitern und modernisieren wir derzeit mit viel Aufwand – und Unterstützung des Landes Berlin – die Kreißsäle.“

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