147 JahreSchwesternschaftsgeschichte

Berlins Rotkreuzschwesternschaften

Ende des 19. Jahrhunderts war Berlin zur Millionenmetropole mit wachsenden sozialen Spannungen geworden. Das Deutsche Reich hatte seine ersten industrialisierten Massenkriegen gekämpft: Krankenpflege und Verwundetenversorgung – bislang Aufgaben von Angehörigen, Diakonissen und Nonnen – mussten sich den Gegebenheiten anpassen.

Für eine neue Qualität in der Pflege bedurfte es jedoch anderer, zeitgemäßer und vor allem: professioneller Organisationsformen. Hedwig von Rittberg hatte nur zwei Mitstreiterinnen, als sie 1875 in Berlin ihr großes Projekt „Krankenpflege“ startete - mit der Gründung eines "Hilfsschwestenvereins". In diese neue Organisation wurden Frauen aufgenommen, die sich um die pflegerischen Bedürfnisse anderer kümmerten.

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Mehr als ein Verein

Es waren alleinstehende Frauen, die selbstbewusst einem Beruf nachgehen wollten und dabei ein neues Berufsbild prägten. Ihnen bot die Rittberg-Schwesternschaft mehr als nur eine Karriere in der Krankenpflege: Der Verein wurde für viele Schwestern zum Familienersatz. In den ersten Jahren pflegten sie als „umherziehende Schwestern“ Kranke in deren Wohnungen.

Das „Rote Kreuz“ als Wiedererkennungszeichen und Qualitätssiegel kam 1898 hinzu, die Schwesternschaft schloss sich über ihren Dachverband der Rotkreuz-Organisation an.

Gestellungsverträge brachten den Berliner Rotkreuzschwesternschaften später neue Einsatzgebiete: Träger – meist andere Vereine, aber auch Unternehmen, Kommunen und natürlich die Stadt Berlin – schlossen mit den Rotkreuzschwestern Vereinbarungen, nach denen die dem Krankenhausträger ein Kontingent an Pflegerinnen zu stellen hatten.

Planbarer und selbstständiger wirtschaften lässt es sich da mit eigenen Einrichtungen: Die Rittberg-Klinik zum Beispiel war eine der ersten Einrichtungen in Trägerschaft der Rotkreuzschwestern – heute sind dort das DRK-Generalsekretariat und der Verband der Schwesternschaften vom Roten Kreuz untergebracht. Seit 1914 im Besitz der Berliner DRK-Schwestern – und damit das Krankenhaus, welches am längsten in Eigenregie geführt wird – ist das Haus in der Drontheimer Straße: die DRK Kliniken Berlin Mitte.

1875 - 1975 - heute

Seit 1975 gibt es die DRK-Schwesternschaft Berlin: Sie setzt sich zusammen aus ehemals eigenständigen Schwesternschaften, deren Gründungsgeschichten bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.

Die Rotkreuz-Schwesternschaft Rittberghaus war die erste in Berlin, weitere Schwesternschaften kamen hinzu. Einige der Vereine lösten sich später wieder auf, andere gingen gemeinsame Wege - bis hin zum „großen“ Zusammenschluss im Mai 1975.

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