Gegen die Zeit

Mehr als neun Prozent der Berliner Pflegenden sind externe Leasingkräfte – und in allen Sektoren steigt der Anteil gegenüber den festangestellten Beschäftigten weiter. Zeitarbeit ist ein strukturelles Problem, das nicht nur Kosten verursacht. Darüber waren sich die Teilnehmer einer Diskussionsrunde einig, zu der die Berliner Krankenhausgesellschaft eingeladen hatte: Wissenschaftler und Vertreter aus der Politik wie Gesundheitssenatorin Ulrike Gote nahmen teil. Mit dabei war Rotkreuzschwester Juliane Blume von der DRK-Schwesternschaft Berlin, die in ihrer Funktion als Vorsitzende des Landespflegerates Berlin-Brandenburg auf dem Podium saß.

Es sind nicht nur die hohen Ausgaben, die der Einsatz von Zeitarbeitskräften mit sich bringt: Auch die Patientensicherheit ist gefährdet, da das Miteinander eingespielter, fester Teams nicht gegeben ist. Viele Argumente sprechen daher gegen das Modell der Zeitarbeit in der Pflege, stellten die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer und das geladene Publikum fest. Der wichtigen und kontroversen Debatte folgten auch Oberin Doreen Fuhr und andere Mitglieder der DRK-Schwesternschaft Berlin sowie viele Engagierte aus der Kampagne #PflegeJetztBerlin.

Übrigens kamen Senatorin Gote und Juliane Blume nur zwei Tage später erneut zusammen: Der Landespflegerat Berlin-Brandenburg (LPR) hatte die Politikerin um ein Gespräch gebeten. Dort standen Themen wie die Pflegekammer, die Finanzierung der akademischen Pflegeausbildung, das beschleunigte Anerkennungsverfahren ausländischer Fachkräfte und die Vorstellung des LPR auf der der Agenda – und erneut das Thema Zeitarbeit in der Pflege.

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