„Just a Name“

Zwei pensionierte Berliner Rotkreuzschwestern hatten im Juni an der Ausstellungseröffnung von „Just a Name“ im Luckenwalder „Haus des Ehrenamtes“ teilgenommen: Renate Lawrenz und Margot Paul-Peetz. Hinweis und Anregung dazu gaben ihnen ein Artikel aus der „Rotkreuzschwester. Ihr Fazit: „Wir waren total begeistert!“

Renate Lawrenz:

Eigentlich sollte die Ausstellung im Mai 2020 anlässlich des 200. Geburtstages von Florence Nightingale eröffnet werden, wegen Corona konnte die Eröffnung jedoch nicht stattfinden. In Verbindung mit dem Rotkreuz-Museum in Luckenwalde war die Ausstellung im „Haus des Ehrenamtes“ unter dem Motto „Just a Name – Florence Nightingale“ vorbereitet worden.

Die Ausstellung zeigt aus unterschiedlichen Perspektiven das Leben und Wirken Florence Nightingales: ihre persönliche Lebensgeschichte wie auch ihre berufliche Entwicklung werden umfassend durch Bilder, Dokumente, Bücher, Pflegeutensilien und Gebrauchsgegenstände ihrer Zeit sowie Briefmarkensammlungen dargestellt. Und selbst ihre Stimme ist zu hören.

Florence Nightingale hatte Kontakte zu Theodor Fliedner; ihre Ausbildungspraktika bei den Diakonissen in Düsseldorf/Kaiserswerth sind bekannt. So wird in der Ausstellung eine Schwesterntracht aus Kaiserswerth präsentiert. Ihre dort gesammelten, auch pflegerischen Erfahrungen hat sie später in ihren „Notes of nursing“ niedergelegt, die noch heute als die Regelwerke für die Pflege gelten, das nicht nur im englischsprechenden Raum. Auch Ausgaben dieser Lehrbücher werden gezeigt.

Verständlicherweise würdigt die Ausstellung besonders ihren Einsatz im Krieg auf der Krim. Auf Betreiben des englischen Kriegsministers war Florence Nightingale in die heutige Türkei gereist, um dort die Pflegenden hinsichtlich der Versorgung der Verwundeten und in Hygienemaßnahmen zur Seuchenunterbindung zu unterrichten. Weil sie selbst bei Dunkelheit nach den Kranken sah, wurde sie vor Ort in der öffentlichen Wahrnehmung zur „Lady with the lamp“, zur „Lady mit der Lampe“. Ihr Engagement in England, die Gründung des St. Thomas Hospitals und die dortige Schwesternschule, werden unter anderem durch Schriftstücke dargestellt.

Weltweit wird Florence Nightingale auf vielfältige Weise durch Briefmarken geehrt: Eine umfangreiche Sammlung ist hier in Luckenwalde zusammengetragen worden. Highlight der Ausstellung ist wohl die Florence-Nightingale Medaille – das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zeichnet mit dieser, nach ihrem Tode gestifteten Medaille seit 1920 alljährlich am 12. Mai – dem Geburtstag von Florence Nightingale – weltweit verdiente Krankenschwestern und nun auch Krankenpfleger aus.

Die Florence Nightingale-Ausstellung ist bis zum 16. September 2022 zu sehen. Sie ist in Verbindung mit der Ausstellung im Rotkreuz-Museum sehenswert, anregend und bereichernd. Ein Ausflug nach Luckenwalde – ob für Auszubildende, anlässlich eines Jubiläums oder generell für alle an der Rotkreuz-Geschichte Interessierten – ist überaus informativ.

Und diese Ausstellung ist mehr als nur „just a name“.

Zurück zur Übersicht