Seit 2017 gibt es die Medizinische Kinderschutzhotline: Unter der Nummer 0800 19 210 00 beraten speziell ausgebildete Ärztinnen und Ärzten Fachkräfte aus Arztpraxen und Rettungsstellen, Kitas und Schulen, von Jugendämtern und Gerichten in Fällen von vermuteter Kindesmisshandlung – das rund um die Uhr. Mehr als zehntausend Gespräche wurden geführt, rund zweitausend Anrufe allein 2024 gezählt – bei steigender Tendenz.
Mit dem Bundestagsbeschluss des Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (UBSKM-Gesetz) am 31. Januar wurde dieses wichtige Angebot gesetzlich verankert und die Finanzierung gesichert. Die Träger dieses Kooperationsprojektes – die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Ulm und die DRK Kliniken Berlin Westend – können langfristig das Angebot aufrechterhalten.
Dr. Christian Friese zeigte sich erleichtert. „Die Zitterpartie um die Finanzierung dieses so wichtigen Angebotes hat mit dem Beschluss vom Freitag ein Ende gefunden“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin, „wir sind froh und dankbar, dass die Politik die Bedeutung unseres Projektes anerkennt und dieses nun verstetigt werden kann.“
Und Oberarzt Dr. Oliver Berthold von den DRK Kliniken Berlin Westend meinte: „Angesichts dessen, dass wir als Ärztinnen und Ärzte alle Kinder sehen und viele Hinweise auf Gewalt oder Vernachlässigung medizinisch wahrnehmbare Folgen hinterlassen, ist die Zahl der Meldungen aus dem Gesundheitswesen zu niedrig. Die Medizinische Kinderschutzhotline trägt dazu bei, betroffene und gefährdete Kinder nicht nur früher zu erkennen, sondern auch zügig wirksame Hilfe einzuleiten.“