Mehr als eine Telefonnummer

Sie war die mittlerweile dritte Bundesfamilienministerin, die wegen einer der wichtigsten Telefonnummern in die DRK Kliniken Berlin Westend kam: Lisa Paus. Nach Katarina Barley, die 2017 die Einrichtung besuchte, und Franziska Giffey, sie kam ein Jahr später ins Westend, informierte sich jetzt die amtierende Ministerin über die Medizinische Kinderschutzhotline.

Unter der Nummer „0800-19 210 00“ bieten speziell geschulte Expertinnen medizinischem Fachpersonal wie Ärzten und Ärztinnen, Psychotherapeuten, Rettungskräften Hilfe an bei der Einschätzung von Kindesmisshandlung. Die Kinderschutzhotline ist ein Kooperationsprojekt der Einrichtungen der DRK-Schwesternschaft Berlin mit dem Universitätsklinikum Ulm.

„Die Berichterstattung in den Medien über Einzelschicksale erschüttern immer wieder tief“, meinte Oberin Doreen Fuhr. „Aber es sind eben keine Einzelfälle, das wissen wir auch durch Ihre Arbeit.“ Umso mehr zeigte sich die Vorstandsvorsitzende der DRK-Schwesternschaft Berlin erfreut, dass sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus engagieren wolle: „Sie hier sind und das zeigt: Ihnen ist das Thema wichtig.“

Die Medizinische Kinderschutzhotline ist ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördertes Projekt – die Zukunft ist bislang nicht gesichert. „Die Zahlen belegen es aber seit Jahren: Wir sind kein Modellprojekt mehr, wir sind aus der Beratung nicht mehr weg zu denken“, führte Prof. Dr. Jörg M. Fegert vom Universitätsklinikum Ulm aus. „An unserer letzten Hybrid-Sommer-Tagung zur emotionalen Gewalt haben knapp 3.000 Fachkräfte aus ganz Deutschland teilgenommen. Von unseren Kitteltaschenkarten zur Ersteinschätzung wurden inzwischen 27.000 Stück verteilt.“ Wenn die Projektförderung ausläuft und es nicht direkt im Anschluss eine Lösung gibt, löse sich dieses engagierte und hochkompetente Team auf. „Das dürfen wir nicht riskieren“, appellierte er an die Bundesministerin.

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