Trauer, Sterben – Verlust

Für die Freiwilligen des mittlerweile dritten Jahrgangs waren die Bildungstage die erste Möglichkeit, ihre Arbeit in der Praxis zu reflektieren und sich auszutauschen. Mit dieser Praxisreflexion starteten die Bildungstage, bevor es in das Wochenthema „Trauer, Sterben und Verlust“ überging: Ein Thema, das schwer wiegen kann, für die Freiwilligen aber wichtig ist, um ihre Arbeit in den Einsatzstelle gut meistern zu können.

Im Workshop „Bewältigungsstrategien im FSJ-Alltag“ reflektierten die Freiwilligen über den Umgang mit dem Tod von Patienten und sie entwickelten Strategien zur Stressbewältigung im Arbeitsalltag. Der Fokus lag dabei auf der Selbstsicherheit der Freiwilligen und welche Strategien sie für einen guten Umgang mit belastenden Situationen entwickeln können. Dabei kamen schöne Gespräche zustande, die in Erinnerung bleiben werden.

Am zweiten Bildungstag beschäftigten sich die Freiwilligen mit „Trauer und KI“. Der Film Eternal You, der im Zeiss-Großplanetarium Prenzlauer Berg gezeigt wurde, konnte den Blick schärfen, welchen Einfluss KI auf die Trauerarbeit eines Menschen haben kann. Vor und nach dem Film diskutierten die Freiwilligen, welche Chancen und Risiken die KI für trauernde Menschen birgt: Die unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen dazu haben den Bildungstag besonders interessant gemacht.

Der Besuch der DRK Kliniken Berlin Hospiz Köpenick brachte den Freiwilligen neue Erkenntnisse in die Arbeit mit schwerstkranken und sterbenden Menschen. Berührungsängste konnten durch Informationen zur Arbeit und eine Führung durch das Hospiz abgebaut werden. Die Freiwilligen konnten zudem selbst die auch im Hospiz angewendete Aromapflege und äußere Anwendungen ausprobieren; sie lernten den Seelsorger Benedikt Zimmermann und sein Tätigkeitsfeld in der Klinik und im Hospiz kennen. Was die Freiwilligen besonders mitnahmen war die Erkenntnis, dass Kommunikation mit den Hospizgästen nicht immer Sprechen bedeutet, sondern schon das „Da sein“ und ein Lächeln beruhigend wirken.

Der vierte Bildungstag brachte im Medizinhistorischen Museum Berlin weitere Abwechslung in die Bildungswoche. Neben verschiedenen Krankheitsbildern lernten die Freiwilligen viel über die Entwicklung der Medizin über die Jahrhunderte hinweg kennen. Wieder wurde allen bewusst, wie wichtig die Arbeit der Freiwilligen in den DRK Kliniken Berlin ist.

Im Anschluss an den Besuch des Museums wartete das nächste spannende Thema. Die studentische Initiative Aufklärung Organspende informierte die Freiwilligen nicht nur über den Ablauf einer Organspende, sondern klärte auch über bestehende Vorurteile auf. Nach diesem Tag kann jeder für sich hoffentlich bewusst entscheiden, ob man Organspender werden möchte oder nicht.

Zum Abschluss der Bildungswoche wurde es kreativ und emotional. Ausgestattet mit Papier und Stift machten sich unsere Freiwilligen im Workshop „Im Dialog mit der eigenen Trauer: Schritte zu innerer Balance“ daran, ihre Gedanken und Emotionen zum Thema Abschied, Verlust und Tod aufzuschreiben und so die Erlebnisse der Bildungswoche zu verarbeiten.

Besonders erfreulich war der erste „FSJ-Sprecheraustausch“ des Jahrgangs: Die Sprecher holten sich Feedback der anderen Freiwilligen ein und ermöglichten einen Austausch über verschiedene Themen. Und so wurde nochmals das Miteinander der Gruppe gestärkt.

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