„Ein Zuhause im doppelten Sinne“

Lankwitz vor achtzig Jahren. In der Nacht vom 23. zum 24. August entladen 727 Bomber ihre Last auf den Berliner Stadtteil. Geplant war eigentlich ein Anflug aus Süd-Süd-Ost, die meisten der britischen Flugzeuge kürzen jedoch ab und fliegen Berlin von Süd-West an. Sprengbomben, Luftminen und Brandbomben werden abgeworfen; die Zahl der Opfer ist hoch, ganze Straßenzüge werden zerstört. Auch Gebäude der DRK-Schwesternschaft Luisen-Cecilienhaus werden getroffen – das Cecilienhaus am „Charlottenburger Knie“ (dem heutigen Ernst-Reuter-Platz) wie auch das Mutterhaus der Berliner Rotkreuzschwesternschaft in der Mozartstraße. Drei Rotkreuzschwestern sterben bei dem Angriff.

Erst ab 1949 konnte mit dem Wiederaufbau der zerstörten Teile des Mutterhauses begonnen werden. Und im August 1951 – pünktlich zum 25jährigen Jubiläum – feierte das Luisen-Cecilienhaus die Einweihung. Die Schwestern dankten Oberin Rose Zirngibl, dass sie sich unermüdlich für den Aufbau des Mutterhauses eingesetzt hatte.

So schrieb Emma Sonntag ihrer Oberin: „Sie haben uns im wahrsten Sinne des Wortes hier eine Heimat bereitet, ein Zuhause im doppelten Sinne des Wortes, da doch viele von uns kein Elternhaus mehr besitzen... Ich spreche wohl im Namen aller Schwestern, wenn ich sage, dass wir unsere Herzen höher schlagen fühlten, als uns bei unserer Ankunft aus dem Grün der Bäume unser Mutterhaus in frischem, hellem Anstrich grüßte und wir bei unserem Eintritt sogleich den lieben alten Hausgeist spüren durften.“

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